Grundlagen der Tresorsicherheit: Was jedes Unternehmen wissen sollte

Die Tresorsicherheit spielt beim Schutz sensibler Daten und wertvoller Gegenstände in jedem Unternehmen eine wichtige Rolle. Ein Tresor ist dafür am besten geeignet. Je nach Modell schützt er vor Diebstahl und/oder Feuer. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Tresore für Unternehmen wichtig sind, welche verschiedenen Tresortypen es gibt und welche Sicherheitsmerkmale Sie bei der Auswahl eines Tresors beachten sollten.

 

Warum sind Tresore im Geschäftsumfeld wichtig?

Tresore sichern die Bargeldbestände, vertrauliche Dokumente, digitale Medien oder auch Medikamente. Doch einen x-beliebigen Tresor aufstellen – das ist keine gute Idee. Vielmehr müssen Unternehmen sich genau überlegen, was im Tresor aufbewahrt werden soll und welchen Zweck der Safe erfüllen soll. Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist beispielsweise die DSGVO.

 

 

Wichtige Aspekte für die DSGVO-konforme Datenspeicherung in Tresoren

1. Unternehmen müssen dafür sorgen, dass die Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten sicher erfolgen. Dazu gehört der Schutz der Daten vor unbefugtem Zugriff, Verlust oder Zerstörung. Dies betrifft vor allem die physische Sicherheit der Daten, die in einem Tresor aufbewahrt werden können. Der richtige Safe bietet entsprechenden Schutz vor unbefugtem Zugriff und kann als Teil der technischen Maßnahmen betrachtet werden.
2. Unternehmen müssen nachweisen können, dass sie die DSGVO einhalten. Das bedeutet, dass alle Datenverarbeitungsprozesse dokumentiert werden müssen. Auch die sichere Lagerung von Daten in einem Tresor sollte dokumentiert und nachverfolgt werden, um der Rechenschaftspflicht nachzukommen.
3. Neben der Speicherung von digitalen Daten auf Servern oder in Cloud-Systemen müssen auch physische Datenträger wie Festplatten, USB-Sticks oder Papierdokumente, die personenbezogene Daten enthalten, sicher aufbewahrt werden. Hier kommen zertifizierte, feuer- und diebstahlsichere Tresore zum Tragen.

 

Weitere wichtige Punkte für Unternehmenstresore: Schutz vor Diebstahl

Je nach eingelagerten Wertgegenständen oder Dokumenten muss der Tresor extra diebstahlsicher sein. Je nach Widerstandsklasse (bis Klasse V) bieten sie unterschiedlichen erhöhten Schutz gegen gewaltsames Aufbrechen. Unternehmen, die Wertgegenstände wie Bargeld, wertvolle Dokumente oder sogar Medikamente aufbewahren, sollten darauf achten, dass der Tresor mindestens die EN 1143-1-Zertifizierung hat.

 

Brandschutz

Der Schutz vor Feuer ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Feuerfeste Tresore bieten Schutz vor extremen Temperaturen und garantieren je nach Zertifizierung (S 60 P, S 120 P) einen Hitzeschutz von 60 bis 120 Minuten bei Temperaturen bis zu 1.000 °C. Diese Tresore bestehen aus speziellen Materialien, die verhindern, dass die Hitze den Innenraum erreicht. Zugleich bieten feuerfeste Tresore einen Schutz vor Wasserschäden (Löschwasser).

 

Was gilt für Unternehmen oder Apotheken, die mit Medikamenten arbeiten?

Für Unternehmen und insbesondere Apotheken, die mit Medikamenten arbeiten, gibt es zusätzliche Gesetzesvorgaben, die im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verankert sind. Dazu gehört eben auch die Bestimmung bezüglich der sicheren Aufbewahrung der Betäubungsmittel.

1. Apotheken und medizinische Einrichtungen müssen Betäubungsmittel in speziellen Tresoren aufbewahren, die nach der Norm EN 1143-1 zertifiziert sind. Diese Tresore müssen mindestens den Widerstandsgrad 0 oder 1 haben. Ist der Tresor leichter als 1.000 kg, muss er zudem fest im Boden verankert werden.
2. § 15 BtMG verlangt, dass Betäubungsmittel gesondert aufbewahrt und gegen Diebstahl gesichert werden. Apotheken müssen dafür sorgen, dass nur berechtigte Personen Zugang zu diesen Substanzen haben. Dies beinhaltet auch die sichere Aufbewahrung von Tresorschlüsseln oder Zugangscodes.

 

Verschiedene Arten von Tresoren für Unternehmen

Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen gibt es auch zahlreiche verschiedene Tresortypen, die speziell auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Branchen zugeschnitten sind. Die gängigsten Tresortypen sind:

Feuerfeste Tresore:

Diese Tresore sind speziell dafür ausgelegt, wichtige Dokumente oder Datenträger vor Feuer zu schützen. Je nach Zertifizierung bieten sie 30 bis 120 Minuten Schutz bei Temperaturen von bis zu 1.000 °C. Dafür werden derartige Safes aus speziellen hitzebeständigen Materialien, wie z. B. Gips, Beton oder bestimmten Isolierstoffen, gefertigt. Zusätzlich haben die Tresore eine Dichtungsbarriere, die verhindert, dass Löschwasser eindringt. Dadurch ist der Inhalt nicht nur vor Feuer, sondern auch vor Wasser geschützt. Ein feuerfester Tresor wird nach EN 1047-1 zertifiziert.

 

Feuerfeste Tresore: Detaillierte Schutzklassen

Schutzklassen	Details
S 60 P	Diese Zertifizierung schützt Papiere 60 Minuten lang gegen hohe Hitze (1.000 °C). Diese Klasse wird häufig in Büros und Archiven verwendet.
S 120 P	Für besonders kritische Dokumente empfiehlt sich die höhere Zertifizierung S 120 P, die einen 120-minütigen Schutz garantiert.
S 60 DIS	Diese Zertifizierung ist speziell für digitale Speichermedien wie Festplatten, USB-Sticks oder CDs konzipiert. „DIS“ steht für Disketten. Ein Tresor mit dieser Zertifizierung schützt 60 Minuten lang vor Hitze.
S 120 DIS	Die höchste Schutzklasse für Datenträger ist S 120 DIS, die einen 120-minütigen Schutz für digitale Medien garantiert.

 

Datentresore:

Für Unternehmen, die große Mengen digitaler Daten aufbewahren, sind Datentresore unverzichtbar. Sie sind feuerfest, in der Regel auch wasserdicht (bis zu einem gewissen Maß) und bieten Schutz vor magnetischen Störungen. Dafür sind Datentresore mit doppelwandigen Gehäusen und speziellen Isolationsmaterialien ausgestattet. Zusätzlich werden sie nach der europäischen Norm EN 1047-1 zertifiziert.

 

Einwurftresore:

Diese Tresore werden in Autohäusern, im Einzelhandel oder in der Gastronomie verwendet. Die Hauptfunktion, der auch als Deposittresore bekannten Safes ist, dass Bargeld, Schlüssel oder andere wichtige Gegenstände über einen Einwurfschlitz oder eine Schublade eingeworfen werden können, die danach nicht mehr entnommen werden können.

 

Wandtresore:

Wandtresore sind diskret in die Wand eingebaut und bieten eine platzsparende Möglichkeit, Wertsachen zu sichern. Sie sind schwer zugänglich und eignen sich gut für Hotels oder Büros.

 

Weitere wichtige Merkmale zur Tresorsicherheit

Die Wahl des richtigen Tresors hängt nicht nur von der Art der aufzubewahrenden Gegenstände ab, sondern auch von den spezifischen Sicherheitsmerkmalen – die Sie in Ihrer Branche einhalten müssen oder die von Ihrer Versicherung vorgegeben wird:

1. Sicherheitsstufen und Zertifizierungen: Tresore sind nach der Europäischen Norm EN 1143-1 oder EN 14450 zertifiziert. Diese Normen garantieren den Widerstandsgrad gegen Einbruchsversuche und sind entscheidend für den Versicherungsschutz des Inhalts. Wählen Sie für Ihr Unternehmen mindestens einen Tresor mit der Mindeststufe von 0/N für gewerbliche Zwecke.
2. Schlossmechanismen: Tresore gibt es mit verschiedenen Schließsystemen – darunter mechanische Zahlenschlösser, elektronische Schlösser und biometrische Zugangssysteme. Elektronische Zahlenschlösser haben den Vorteil, dass sie bei Bedarf schnell neu programmiert werden können.

 

Auswahl des richtigen Tresors für Ihr Unternehmen

Möchten Sie nun für Ihr Unternehmen einen Tresor kaufen, achten Sie darauf, dass:

• Ihr Tresor sollte ausreichend Platz bieten, der sowohl aktuell als auch in Zukunft ausreicht. Planen Sie daher möglichst 20 bis 30 % mehr Platz ein, als Sie derzeit benötigen. Dann wird der Safe auch in Zukunft groß genug sein.
• Der Tresor gut gesichert montiert wird. Das verringert das Diebstahlrisiko.
• Die Sicherheitsstufe Ihres Tresors mit der maximalen Versicherungssummer für die eingelagerten Unternehmen übereinstimmt. Genauere Informationen dazu erhalten Sie vorab von Ihrer Versicherung.

 

Ein Tresor für Ihr Unternehmen

Egal ob es um Dokumente, Datenträger, Wertgegenstände oder Medikamente geht. Die Tresorsicherheit ist unverzichtbar für viele Unternehmen. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen und Vorgaben, die ein Tresor in Ihrer Branche erfüllen muss. Egal ob Wandtresor, Datentresor oder Einwurftresor – denken Sie außerdem auch an die Zukunft. Reicht die Größe oder kann es sein, dass Sie irgendwann mehr Platz brauchen? Planen Sie dafür möglichst 20 bis 30 % zusätzlich mit ein. So ist Ihr Unternehmen weiterhin immer auf der sicheren Seite.